ZIRKONABUTMENT: METALLFREIE VERBINDUNG ZUM IMPLANTAT

AUFBAUPFOSTEN ZWISCHEN ZAHNIMPLANTAT UND KRONE

Welche Funktion hat das Abutment bei der Implantatversorgung?

Patienten wünschen sich auch bei der Implantatversorgung metallfreien Zahnersatz für gute Verträglichkeit und perfekte Ästhetik. Daher bieten sich im sichtbaren Front- und vorderen Seitenzahnbereich Zirkon-Implantate mit individuellen Zirkon-Abutments an, wenn der Zahnarzt verloren gegangene Zähne möglichst naturgetreu ersetzen soll.

Das Abutment ist das Verbindungsstück zwischen Implantat-Schraube und Zahnkrone. Man spricht auch vom Aufbau oder Aufbaupfosten, auf dem die neu gefertigte Vollkeramikkrone fest verschraubt oder zementiert wird.

Zirkonabutments kommen bei Einzelzahnversorgungen aber auch für mehrgliedrige Versorgungen (Brücken) mit Implantaten zum Einsatz.

Zirkonimplantat mit konfektioniertem Zirkonabutment und metallfreier VICARBO® Schraube.
Bildquelle: ©Nobel Biocare Services AG

Zirkonabutment: einteilig oder zweiteilig?

Wie beim traditionellen Zahnimplantat aus Titan, unterscheidet man auch beim Zirkonimplantat zwei Varianten: Das einteilige und das zweiteilige Zahnimplantat, wobei sich dies auf die Bauweise des Implantats bezieht.

Das einteilige Implantat besteht aus Schraube und Aufbau in einem Stück und wird in verschiedenen Varianten mit unterschiedlichen Längen, Durchmesser und Winkelungen von den Herstellern geliefert. Der Vorteil: Es bildet sich kein Spalt zwischen Implantat und Abutment, wodurch das Eindringen von Bakterien vermieden und so einer Entzündung vorgebeugt wird. Der Nachteil: Das Implantat - mit fest verbundenem Abutment- muss äußerst präzise im Knochen positioniert werden, damit auch die Position des geplanten Zahnersatzes funktionell und ästhetisch perfekt ausgerichtet ist; denn die Position des Abutments kann nach dem Einsetzen des Implantats nicht flexibel verändert werden, um mögliche anatomische Besonderheiten oder für den Zahnersatz ungünstige Implantatpositionen ausgleichen zu können.

Beim zweiteiligen Implantat werden Implantatschraube und Abutment als Einzelteile vom Hersteller geliefert. Dazu gibt es diverse Variationsmöglichkeiten innerhalb der herstellerspezifischen Implantatsysteme. Der Vorteil: Das Implantat kann über das flexible Abutment an individuelle Erfordernisse, wie etwa schwierige Platz-, Knochen- und Weichgewebebedingungen angepasst werden. Die Zahnkrone, d. h. der Zahnersatz auf dem Implantat kann flexibel gestaltet werden, eine problematische Implantatpositionierung ausgleichen und somit eine perfekte funktionell-ästhetische Versorgung gewährleisten. Der Nachteil: Die Verbindung sowohl zu Implantat als auch zur Krone wird zementiert, wodurch sich das Risiko für eine potenzielle Eintrittspforte für Keime erhöht und damit bei unpräzisem Arbeiten als Schwachstelle gelten kann. Innovative Materialentwicklungen erlauben mittlerweile jedoch Lösungen ohne Zement, etwa in Form von komplett verschraubten Innenverbindungen, die den Aufbau im Implantat fest verankern.

Im Unterschied zu den sogen. konfektionierten ein- und zweiteiligen Abutments, die industriell gefertigt werden, gibt es eine weitere Variante beim zweiteiligen Implantat: Das individuelle Abutment. Dieses wird mittels CAD/CAM-Technik im Dentallabor, idealerweise nach vorausgehender 3D-Implantatplanung, gefertigt und gewährleistet eine flexible und optimale Anpassung des Zahnersatzes an die Implantatposition.

Zirkonimplantat mit verschiedenen konfektionierten Zirkonabutments und VICARBO® Schrauben.
Bildquelle: ©Dentalpoint Germany GmbH

Vorteile von Zirkon-Abutments

Neben den Vorteilen in Bezug auf die flexible Fertigung der Implantat-Prothetik besonders der zweiteiligen, individuellen Variante, liefern Zirkon-Abutments zudem hochästhetische Behandlungsergebnisse, denn das Material ist ebenso zahnfarben wie das Implantat selbst. Traditionelle Standard-Abutments aus dem Metall Titan dagegen, können durch die Keramikkronen dunkel durchschimmern und damit ästhetisch beeinträchtigen.

Die fehlende Spaltbildung beim einteiligen Zirkonimplantat, jedoch auch die verschraubte Verbindung beim zweiteiligen Implantat, minimieren das Risiko für eine bakterielle Infektion, die im schlimmsten Fall zum Implantatverlust führen kann.

Die Vorteile einer komplett metallfreien Versorgung aus Zirkonimplanat, Zirkonabutment und Zirkon-Vollkeramikkrone liegen in den ausgezeichneten Eigenschaften von Zirkondioxid in Bezug auf:

  • Ästhetik – zahnfarben und transluzent

  • Biokompatibilität – sehr gut verträglich

  • Langlebigkeit – stabil, fest und belastbar